Latte Macchiato gehört zu den beliebtesten Kaffeegetränken und besteht zum Großteil aus Milch. Damit aus der großen Menge an heißer Milch ein Latte Macchiato wird, fehlt noch ein frisch zubereiteter Espresso und on Top ein luftiger Milchschaum. Das Geheimnis dieser speziellen Kaffeesorte ist die richtige und vor allem separate Schichtung: erst die heiße, weiße Milch dann der hellbraune Espresso und oben drauf der leichte Milchschaum. Dass das nicht nur zuhause schwer in die Tat umzusetzen ist, beweisen die missglückten Latte Macchiatos, die Sie wahrscheinlich schon in Cafés getrunken haben und bei denen die Trennung der drei Schichten nur mit viel gutem Willen erkennbar war. Die Wissenschaft kann da jetzt Abhilfe schaffen, denn kürzlich wurde herausgefunden, wie Milch und Kaffee im Glas getrennt bleiben.
Zuerst wird die warme Milch in ein Glas gegeben. Anschließend folgt bei einem klassischen Latte Macchiato der Espresso. Normalerweise sollen hier bereits zwei Schichten entstehen. Leider ist das nicht immer der Fall und so kann es passieren, dass sich die zwei Ingredienzen miteinander vermengen. Entscheidend ist laut den Wissenschaftlern die Geschwindigkeit beim Eingießen. Wenn der Barista die beiden Flüssigkeiten zügig hintereinander in das Glas füllt, können sich die beiden Schichten aus heißer Milch und warmem Espresso besser übereinanderlegen. Das schnelle Zusammenführen der zwei Flüssigkeiten kann jedoch noch viel mehr bewirken, denn dank der erhöhten Geschwindigkeit sind mehrere, verschiedene Schichtungen möglich. Letztere zeigen sich beispielsweise durch die Bewegungen des Espressos, der im Glas auf- und abwärts schnellt, wenn er auf die heiße Milch trifft.
Der Schichteffekt im Latte Macchiato ist auch in der Natur zu finden, so greifen hier physikalische Gesetze. Ein Vergleich mit den Prozessen in den Ozeanen liegt nahe, denn dort funktioniert das gleiche Prinzip. Unterschiede im Salzvorkommen oder in der Temperatur der aufeinandertreffenden Wasserströme sorgen dafür, dass sich das Wasser nicht vermengt, sondern ebenfalls eine Schichtung entsteht. Daraus folgerten die Wissenschaftler, dass es genau zwei Faktoren gibt, die Einfluss auf das Schichten oder Vermengen von Flüssigkeiten nehmen. Bezieht man diese Erkenntnisse auf den Latte Macchiato handelt es sich um die Wärme und die Konsistenz der beiden Flüssigkeiten Milch und Espresso. Wichtig für diesen Schichteffekt – zumindest beim Latte – ist das Tempo beim Einschütten. Auch liefern die Forscher dank verschiedener Tests eine ziemlich genaue Antwort zur optimalen Schüttgeschwindigkeit: 21 Meter pro Sekunde.
Vergessen sind jetzt die „Langsam am Glasrand hinein laufen lassen“-Tipps für den perfekten Latte Macchiato, denn ganz offensichtlich trägt das langsame Eingießen vielmehr dazu bei, dass sich die Schichten des Getränks sofort miteinander vermengen. Das heißt also, wenn Sie sich zuhause einen leckeren, selbstgemachten Latte Macchiato zaubern möchten: Den Espresso unbedingt schnell hinein genießen. Dann beeindruckt das Kaffeegetränk auf jeden Fall mit einer professionellen Optik. Um übrigens den Milchschaum perfekt auf der Espresso-Schicht zu platzieren, ist eine Milch mit hohem Fettgehalt von Vorteil, weil der Schaum dadurch dichter und cremiger wird. Übersetzt heißt „Latte Macchiato“ übrigens „gefleckte oder befleckte Milch“.
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